1886-8996 wurden die Gebäude durch den Architekten und Stadtbaurat Blankenstein errichtet. Sie sind nahezu in ihrem Originalzustand erhalten. Viele Jahrzehnte hindurch wurde nur das Nötigste erhalten und so beeindrucken die Häuser heute mit dem Berlin so eigenen morbiden Charme.
Wenn man so alte Gemäuer sieht, fragt man sich ja oft, wie das Leben dort wohl gewesen ist, als die Gebäude ihrer urspruenglichen Bestimmung gedient haben. Ich selbst neige dann häufig wider besseren Wissens zu einer romantischen Verklärung. Offensichtlich haben sich aber hinsichtlich dieses alten Kranken- und Siechenheimes einige Menschen tiefere Gedanken gemacht und die Geschichte des Ortes recherchiert. Wie wurde wohl mit geistig und psychisch Kranken und Siechen in einer Zeit umgegangen, als der Sozialstaat mit der Sozialversicherung und Wohlfahrtseinrichtungen gerade erst aus der Taufe gehoben und noch von wilhelminischen Idealen geprägt war? An einem der Gebäude wurden Tafeln mit Fragen angebracht, die einem den Atem stocken lassen. Auch ohne Antwort spiegeln die Fragen eine grausame Wirklichkeit wieder.
Diese Fragen lassen ein Bild im Kopf entstehen, das mit Romantik nichts zu tun hat. Im Nu erinnerte ich mich an Filme ueber psychiatrische Anstalten, die ich gesehen hatte. "Shutter Island" mit Leonardo di Caprio oder "Einer flog uebers Kuckucksnest" mit Jack Nicholson wurden in meiner Erinnerung lebendig. Beeindruckend, mit wie wenig das Kopfkino in Gang gesetzt werden kann. Ein absolut sehenswerter Platz fuer Berlinbesucher.
Adresse: Fröbelstr. 17/ Prenzlauer Allee